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Victoria Norton

Mindfulness in Bremen

Gelassenheit | Fokus | Emotionale Intelligenz

Was ist Mindfulness?

„Mindlessness“ – das Gegenteil von Mindfulness – ist etwas einfacher zu erklären. Das menschliche Gehirn nimmt nicht wie eine Videokamera auf. Es filtert,  interpretiert und ist sogar für viele Dinge völlig blind. Wir verpassen viele angenehme Erlebnisse, zum Beispiel eine freundliche Geste oder die Duft eines frisch gebrühten Espressos. Wir nehmen unangenehme Dinge auch nicht immer wahr. Deswegen merken wir Schmerzen oder Erschöpfung oft erst dann, wenn sich eine körperliche oder psychische Erkrankung entwickelt hat.

 

Mindfulness braucht Übung

„Fünf Tipps für mehr Lebensfreude“ „Stressbewältigung leicht gemacht“. Die Ratschläge in Zeitschriften oder Blogs hören sich sinnvoll an, lassen sich aber nicht so einfach umsetzen. Würden Sie aber nach der Lektüre eines Grammatikbuchs erwarten, eine Fremdsprache sprechen zu können? Golf oder Tennis lassen sich auch nicht so leicht aus einem Buch lernen. Solche Fertigkeiten müssen Schritt für Schritt erlernt und viel geübt werden. Genau so ist das auch mit Mindfulness.

 

Mindfulness ist ein Wahrnehmungstraining

Mindfulness ist also nicht ein reines Wohlfühl- sondern in erster Linie ein Wahrnehmungstraining. Wer Mindfulness übt, kultiviert eine bestimmte Art von Aufmerksamkeit. Wenn wir merken, dass wir in Gedanken sind, bringen wir die Aufmerksamkeit freundlich und geduldig in die Gegenwart zurück. Mit der Zeit lernen wir, den Bruchteil der Sekunde zwischen Reiz und Reaktion klarer wahrzunehmen. Wir sind dann weniger von unseren Impulsen getrieben und handeln bewusster. Als Nebeneffekt fühlen wir uns ruhiger und entspannter.

 

Es stimmt mehr mit dir als du denkst!

Wir bekommen heute oft das Gefühl vermittelt, dass wir uns immerzu optimieren sollten. Wir müssen gesünder essen, fitter sein, schöner aussehen, bessere Eltern und leistungsfähigere Mitarbeiter sein. Mindfulness ist ein Paradigmenwechsel: „There is more right with you than wrong with you“ war von Anfang an eines der Grundsätze von Jon Kabat Zinn, der vor 30 Jahren das bekannte Mindfulness-Programm MBSR an der Universität Massachusetts entwickelt hat. Paradoxerweise ist es gerade der Modus des „nicht Tuns“, der uns dabei hilft, unsere innere Ressourcen besser zu nutzen.

 

Die Wirkung von Mindfulness ist wissenschaftlich belegt

Mindfulness oder Achtsamkeit ist nichts Neues. Jeder hat schon Augenblicke der Achtsamkeit erlebt. Seit Tausenden von Jahren gibt es Menschen, die diese Haltung sogar gezielt kultivieren. Aber erst in den letzten Jahren konnten Wissenschaftler mit modernen Forschungsmethoden herausfinden, wie die Übungen wirken. Mindfulness stärkt Areale im Gehirn, die für die Impulskontrolle verantwortlich sind, wie dieser Artikel im Deutschen Ärzteblatt erklärt.